EINE EHE IST FÜR DIE EWIGKEIT
Eltern geschieden? Fühlen Sie sich vernachlässigt?
Wenn eine Ehe kaputt geht, leiden alle darunter. Wir sehen das überall. Paare, denen ich vor zehn Jahren den Rat gab, sich nicht scheiden zu lassen und die dem nicht gefolgt sind, sprechen heute noch über ihre Trennung, als ob dies erst vor einer Woche geschehen wäre. Sie geben zu, daß die Scheidung keine Lösung war, sondern nur eine Hinausschiebung ihrer Probleme, die noch andauern und bereits damals hätten gelöst werden können aber verblieben sind. Diejenigen, die diese Erfahrung gemacht haben, wissen, daß man durch Scheidung und Wiederheirat nur eine Reihe von Problemen mit einer anderen tauscht. Keiner, so clever er auch sein mag, kann vor dem angeborenen Karma wegrennen. Nein, Scheidung ist keine Lösung.
Es ist nicht leicht, die Scheidung der eigenen Eltern mitzumachen, ob man sechs, sechzehn oder einunddreißig ist. Es gibt ein Gefühl der Leere, etwas ist verlorengegangen und kann nie wiederhergestellt werden. Die Gefühle und Gedanken an Schuld wachsen an, und werden nicht weniger mit den Jahren. Aber betrachten Sie die Sache aus diesem Winkel: Jede Ehe, vielleicht auch Ihre, benötigt die Unterstützung einer bereitwillig helfenden starken Gruppe, die dem Paar, jung oder alt, mit Ratschlägen zur Lösung von Konflikten und nicht deren Vermeidung durch Trennung und letzt endlich Scheidung, beiseite steht.
Eine erweiterte Familie, deren Mitglieder einander lieben und für das Wohl der Gemeinschaft sorgen, eine religiöse Gruppe von liebevollen Seelen, die stolz auf die niedrige Scheidungsrate in ihrer Gemeinde sind- diese sind die Leute, die die anwachsende Spannung zwischen dem Mann und der Frau spüren und sich bemühen, die Spannungen bereits beim ersten Anzeichen abzubauen.
Beschuldigen Sie nicht Ihren Vater oder Ihre Mutter. Falls überhaupt eine Schuldzuweisung erfolgen soll, dann geben Sie allen Menschen mit sonst guten Seelen die Schuld, die in der Umgebung Ihrer Eltern gelebt haben und weder wachsam genug waren, die Spannungen zwischen den Eltern zu merken noch etwas unternommen haben, sie abzubauen.
Offensichtlich hat die Gruppe versagt. Sie müssen dieses Versagen akzeptieren um zu vermeiden, daß auch Sie in deren Tiefen hineingezogen werden. Seien Sie Teil der Lösung. Setzen Sie das Problem nicht ewig fort. Zwingen Sie sie nicht sich schuldig zu fühlen. Für Ihren eigenen inneren Frieden verlagern Sie die Schuld, die Gefühlsverletzungen, den Schmerz und Ärger auf die Verwandten, die Gemeinde und das nationale Wertesystem. Seien Sie ein Agent des guten Willens. Sagen Sie dem Vater nur Gutes über die Mutter und ebenso der Mutter Gutes über den Vater. Widerstehen Sie der Versuchung Kritik an dem anderen zu üben, weil es nur noch größere Trennung in der Familie verursacht. Die Eltern sind nicht schuld. Die Gesellschaft ist es.
Wenn Sie sich auf eine Seite stellen, erzeugen Sie für sich schlechtes Karma, Kukarma, das Sie später verantworten müssen. Also behandeln Sie die beiden gleich. Machen Sie, um eine physische Verfremdung zu vermeiden, keine Abmachungen, keine Täuschung, keine Geheimnisse vor ihnen. Wenn Sie die oben erwähnten Ratschläge befolgen, können Sie vielleicht, nur vielleicht, helfen, die eigenen Konflikte zu verstehen und beizulegen. Vielleicht, nur vielleicht, heilen die Zeit und die Kraft der Natur die Situation und Ihre Eltern heiraten wieder und alle wachsen zu einer Großfamilie zusammen. Setzen Sie das Problem nicht fort. Seien Sie Teil der Lösung. Arbeiten Sie an einer Lösung. Sie als deren Kind ist ihre größte Hoffnung.
